Philosophie
Krankheiten sind mehr als nur ein Schicksal des Körpers. Sind sie chronisch oder gar lebensbedrohlich bringen sie die Grundlagen vieler Annahmen durcheinander.
Oft wird die Krankheit als Bedrohung erlebt, die bestimmte Lebensaspekte und auch die Beziehungen des Menschen erschüttern. Es ist eine Zeit der Behinderung und Gefahr, Fragen nach dem Sinn des Lebens, aber auch Bindungen und Beziehungen werden auf die Probe gestellt.
Eine schwere Erkrankung hat eine ähnliche Wirkung, wie ein Stein, der in einen ruhigen See fällt und Ringe über die Wasseroberfläche aussendet. Wenn Gefühle, Gedanken und Reaktionen vom Zentrum aus in alle Richtungen störend ausstrahlen, werden auch die tiefen Gefühle Anderer berührt, und viele der im Umfeld betroffenen Mitmenschen an ihre inneren Grenzen gebracht.
Aber es ist auch eine Gelegenheit, Einsichten zu gewinnen, warum wir hier sind, und was für uns wirklich wichtig ist.
Ich hoffe für die Menschen, die den Weg zu mir finden, ein Wegbegleiter zu sein, in einer Zeit großer Unsicherheit, um Halt zu geben, wenn der Klient Angst hat, dass man ihn nicht anhört, dass er möglicherweise abgewiesen, ausgelacht oder in Verlegenheit gebracht wird.
Wenn es uns gelingt, uns gegenseitig richtig zuzuhören, entsteht eine Verbundenheit mit dem Gegenüber und es kann ein echter Dialog stattfinden. Krankheiten sind Krisenzeiten, und beinhalten die Chance zu einem beschleunigten Lernen was es heißt, ein Mensch zu sein.
Danken möchte ich allen, die mich in schweren Tagen unterstützt haben, die mir kostbare und gute Augenblicke geschenkt haben, in Zeiten, die mich an meine eigenen Grenzen gebracht haben.
Dabei sehe ich meine Aufgabe darin, durch das eigene Beispiel zu helfen durchzuhalten, denn oft ist eine große Selbstdisziplin notwendig, wenn Hoffnungen enttäuscht werden, und Rückschläge erlebt werden müsse. Gefühle, die wie bei einem Erdbeben den Boden wanken lassen, müssen zugelassen und ausgehalten werden, und oft ist es auch notwendig sich immer wieder vertrauend auf behandelnde Ärzte oder Therapeuten einzulassen.
Man kann bei meinem Behandlungskonzept also von einer Sichtweise sprechen, in der ein Klient/Patient nicht nur selbst als ganzheitliches System behandelt, sondern auch weitgehend sein/ihr Umfeld mit einbezogen wird, um den Menschen nicht isoliert zu betrachten. In einigen Fällen werden von mir Bezugspersonen direkt mit eingeladen.
Besonders wichtig ist mir auch eine gute Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten, um keine körperlichen Befunde zu übersehen, und auch ein vorhandenes Vertrauensverhältnis zum Arzt, gerade bei chronischen Erkrankungen, nicht zu zerstören.